Wie gelangt der Plastikmüll ins Meer?
von Mona El Attar
Jährlich transportieren Flüsse weltweit bis zu 2,5 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere. Quelle: www.pixabay.com | Autor: manfredrichter
Jedes Jahr werden zwischen 0,8 und 2,5 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Weltmeere geschwemmt. Forscher des Leipziger Helmholtz-Zentrums und das Projekt „The Ocean Cleanup“ sind sich einig: Ein Großteil des Mülls wird über Flüsse transportiert.
Im Oktober 2017 konnte ein interdisziplinäres Forscherteam des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung erstmals aufzeigen, dass der Plastikmüll weltweit vor allem über größere Flüsse ins Meer geschwemmt wird. Sowohl Teile wie Plastiktüten und -netze als auch die kleinsten Plastikpartikel sind eine ernste und vor allem wachsende Gefahr für die Ökosysteme des Meeres sowie für die gesamte Umwelt. Dr. Christian Schmidt, Hydrologe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, stellte deshalb ein Forscherteam zusammen, um zu ermitteln, woher der Plastikmüll stammt. Dafür verglichen die Forscher Studien und sammelten Daten, bis es ihnen gelang, weltweit die zehn Flusssysteme zu identifizieren, die die höchste „Plastikfracht“ mit sich tragen. Acht Flüsse befinden sich in Asien, zwei in Afrika. Die Flüsse sollen für gut 90 Prozent des durch Flüsse in die Meere transportierten Plastikmülls verantwortlich sein.
Das Projektteam von „The Ocean Cleanup“ geht zwei Jahre nach Bekanntgabe der Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung einen Schritt weiter. Das Team rund um Boyan Slat will nun die 1.000 Flüsse identifiziert haben, die für 80 Prozent des gesamten Plastikmülls in den Weltmeeren verantwortlich sein sollen. Die übrigen 20 Prozent sollen nach ihrer Aussage von mehr als 30.000 weiteren Flüssen weltweit stammen.