Trinkgewohnheiten

(Un)gesunde Durstlöscher

von Mona El Attar

Im Trend: Wasser mit Frucht- oder Gemüsebeigabe, bekannt als Infused Water. Quelle: https://unsplash.com | Autor: Jamie Street

Die Auswahl an Getränken ist riesig: von Fruchtsäften über Energy Drinks, Kaffee, Teevariationen, Wasser mit und ohne Kohlensäure, mit „Infusion“ (mit frischem Obst und Gemüse) bis hin zu Limonaden. Für eine gesunde Ernährung spielt nicht nur die Nahrung, sondern auch die Wahl der Getränke eine wichtige Rolle. Deshalb ist es umso wichtiger, sich sorgfältig zu überlegen, was und wie viel man davon trinkt.

Ein Blick auf die Getränke, die sich im Supermarktregal aneinanderreihen, kann schon überfordern. Eine gesunde Ernährung ist wichtig, und überall versteckt sich der gemeine Zucker. Die Inhaltsangaben der Getränkeverpackungen können da zwar weiterhelfen, allerdings scheitern die meisten bereits am „natürlichen Fruchtzucker“. Ist der nun gesund? Oder schadet er mir auch?

Fruit Infusion statt Zuckerbombe

Vor allem der Konsum von Limonaden stellt laut Ärzteblatt eine Gefahr für die oft unbemerkte Aufnahme von Zucker dar und trägt somit zum stetig steigenden Durchschnittsgewicht von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bei. 2016 gab das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen „Bevarage Marketing Corperation“ an, dass US-Amerikaner am Tag durchschnittlich einen halben Liter Limonade zu sich nehmen. Das sind nach Einschätzungen von Öko-Test 50 Gramm Zucker am Tag. Damit wäre die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Menge der täglichen Zuckerzufuhr bereits erreicht – und das alleine durch zwei Gläser Limonade oder Cola. 


Gibt es für einen gesunden Lifestyle geschmackvolle Alternativen? Ungesüßter Tee beispielsweise ergibt, gemixt mit Zutaten wie Minze und Zitrone, einen hervorragenden und ganz individuell zusammengestellten Eistee. Ein weiterer, immer beliebter werdender Durstlöscher ist das sogenannte „Infused Water“, also mit frischen Gemüse- oder Obstscheiben versehenes Trinkwasser. 

Saftschorlen bei sportlicher Betätigung ideal

Apropos Vitamine. Fruchtsaft ist doch sicher gesund? Das Obst, das in ihm verarbeitet ist, ist es auch. Doch gleichzeitig bringen Äpfel, Weintrauben oder Nektarinen ihren natürlichen Zucker mit. Dass „natürlich“ gleich „gesund“ ist, erweist sich in diesem Falle nicht als richtig, denn Fruchtzucker, Fructose genannt, wird ebenso bereitwillig von den menschlichen Zellen aufgenommen wie Glucose oder Dextrose. Ein Glas purer Orangensaft hat ebenso viele Kalorien wie die gleiche Menge Cola. Zudem bestehen die Säfte aus dem Supermarkt oft aus Konzentrat oder Nektar, gemischt mit jeder Menge anderer Zutaten. Ein genauer Blick auf die Verpackung lohnt sich daher. 


Verzichten muss und sollte man aber nicht auf den Fruchtsaft. Mischt man die Säfte in einem Verhältnis von einem Teil Saft auf vier Teile Wasser sind sie hervorragende Durstlöscher. Vor allem beim Sport ist eine Saftschorle ideal, um dem beanspruchten Körper neben Flüssigkeit auch die notwendigen und während des Trainings verloren gegangenen Nährstoffe zuzuführen.

Kaffee ist ungesund, weil er dem Körper Wasser entzieht.

So die weit verbreitete Annahme. Aus diesem Grund begegnen viele Menschen dem koffeinhaltigen Heißgetränk mit Skepsis. Doch auch wenn sich diese Behauptung hartnäckig hält, sie ist nicht ganz richtig.

Entzieht Kaffee dem Körper Wasser?

Entzieht Kaffee dem Körper Wasser?

Nicht die Inhaltsstoffe des Kaffees sorgen für den Harndrang, sondern schlicht die mit dem Kaffeegenuss verbundene Flüssigkeitsaufnahme. Quelle: https://pixabay.com | Autor: Negative-Space

Der harntreibende Effekt beim Trinken von mehreren Tassen Kaffee ist zwar unbestritten, doch er tritt ebenso ein, wenn man literweise Tee trinken würde. Denn entscheidend ist die erhöhte Flüssigkeitszufuhr und nicht das Getränk selbst. Ob Kaffee gesundheitsschädlich oder gar gesundheitsfördernd ist, darüber streiten sich Ernährungsforscher seit Jahren. 


Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung jedenfalls hat die Empfehlung herausgegeben, den täglichen Kaffeekonsum auf drei bis vier Tassen zu beschränken. So kann der Wachmacher seiner Bestimmung nachkommen, ohne die Magenschleimhaut zu gefährden oder andere unerwünschte Nebeneffekte auszulösen. In die individuelle Flüssigkeitsbilanz kann er jedoch bedenkenlos eingerechnet werden.

Ob selbstgemachter Eistee, Infused Water, ungesüßter Kaffee oder einfach das Glas Leitungswasser: Es gibt viele Möglichkeiten, auch bei der Getränkeauswahl gesunde und gleichzeitig geschmackvolle Alternativen zu finden.

03. September 2019 Aktualisiert am: 25. September 2019 Autor: Mona El Attar

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