Risikogruppen

Das richtige Wasser für jede Lebenslage

von Mona El Attar

Bluthochdruck bleibt oftmals lange unerkannt. Durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung kann seinen gesundheitlichen Folgen oftmals entgegengewirkt werden. Quelle: www.pixabay.com | Autor: Bru-nO

Besondere Situationen fordern meist auch einen besonderen Umgang mit Lebensmitteln. Das gilt auch für Trinkwasser. Ältere, Erkrankte oder Schwangere sollten andere Richtlinien beachten, was die Zufuhr von Mineralien und die Aufnahmemenge von Wasser angeht. 

Viel hilft viel. Leider trifft dieser Spruch nicht auf alle Lebenslagen zu. Vor allem Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, müssen darauf achten, wie viel Flüssigkeit sie täglich zu sich nehmen. Dazu zählen auch die Mineralien, die sich im Wasser befinden. Auch wenn die Zahl der Herz-Kreislauf-Neuerkrankungen in der Zeit von 1985 bis 2012 laut einer Erhebung der WHO in Deutschland stetig zurückging, sind sie hierzulande noch immer die häufigste Todesursache. 2013 wurden mehr als 245.000 Herz-Kreislauf-Patienten in stationären Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen behandelt. 

Wird eine Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Bluthochdruck oder eine koronare Herzkrankheit über längere Zeit nicht behandelt, kann dies zu einer Herzinsuffizienz führen, also zu einem fortschreitenden Leistungsabfall des Herzens. Ab diesem kritischen Moment spielt die richtige Dosierung der Trinkmenge eine wichtige Rolle. Durch die Aufnahme von Flüssigkeit durch die Nahrung oder ein Glas Wasser vergrößert sich das Volumen des Blutes. Ist das Herz jedoch zu schwach, um das Blut ausreichend durch den Körper zu pumpen, lagert sich die Flüssigkeit bald im Gewebe ab. Das Klinikum Nürnberg zum Beispiel empfiehlt Patienten deshalb, unbedingt die ärztlich vorgeschriebene tägliche Flüssigkeitsmenge (auch in Nahrungsmitteln) einzuhalten. Diese belaufe sich laut Klinikum auf gut 1,5 Liter. Trotzdem ist es auch für Herz-Patienten wichtig, ausreichend zu trinken. Die Deutsche Herzstiftung rät, in Absprache mit dem behandelnden Arzt, „an heißen Tagen [die] Trinkmenge etwas zu steigern.“

Calcium für das Wachstum

Weniger die Trinkmenge als die Mineralienzusammensetzung im Wasser ist vor allem für Schwangere und Stillende ein wichtiges Thema. Vor allem den Calciumgehalt sollten sie im Blick behalten. Während der Schwangerschaft steigert sich der Calciumbedarf, damit das Neugeborene ausreichend versorgt werden kann. Was die Schwangere nicht oral an Calcium aufnimmt, wird durch eine vermehrte Calciumfreisetzung ihrer Knochen ausgeglichen. Bei Stillenden wird der Calciumbedarf des Neugeborenen komplett über eine erhöhte Calciummobilisierung des Skeletts kompensiert. In Zahlen bedeutet das einen Knochenmassenverlust von bis zu fünf Prozent. Ein Verlust, den die Frau nach der Stillzeit bei ausreichender Calciumzufuhr problemlos ausgleicht.

Während Schwangere tendenziell mehr Mineralien brauchen, sollten Nierenpatienten darauf achten, nicht zu viele einzunehmen. Quelle: www.pixabay.com | Autor: StockSnap

Im Laufe des Lebens nimmt die Calciumbilanz im Kindes- und Jugendalter zu, ab dem 30. Lebensjahr jedoch wieder ab. Da Calcium in der Knochensubstanz gespeichert wird, bedeutet eine erhöhte Calciumfreisetzung auch ein Verlust der Knochenmineralstoffmasse. Vor allem Frauen nach der Menopause sind hiervon betroffen. Auch hier ist eine erhöhte Calciumzufuhr ratsam.

Natriumzufuhr sollte beschränkt werden

Auch bei einer Niereninsuffizienz hat die Mineralien- und Flüssigkeitszufuhr ernst zu nehmende Folgen. In einer Studie von 2013 stellten Wissenschaftler heraus, dass die Zahl von Nierenerkrankungen in der Bevölkerung weltweit steigt. Die Forscher gehen so weit, von einer „global health burden“ zu sprechen. Die Nieren sind lebenswichtige, manchmal aber unterschätzte Organe. Sie bilden den Urin, der Stoffwechselprodukte sowie Medikamente und andere oral eingenommene Stoffe aus dem Körper schwemmt. Aus gut 180 Liter Primärharn am Tag konzentrieren die Nieren zwei Liter Urin, der dann ausgeschieden wird. Darüber hinaus regulieren sie unter anderem den Wasserhaushalt, den Elektrolyt- (also Salz-) Haushalt und den Blutdruck

Ist die Nierenfunktion beispielsweise durch eine Entzündung oder aufgrund anderer Schädigungen eingeschränkt, bleiben bestimmte Stoffe im Blutkreislauf zurück, die eigentlich ausgeschieden werden sollten. Salze, überschüssiges Wasser und Giftstoffe häufen sich an, was zu einer Vergiftung des Körpers führt. Daher ist es für niereninsuffiziente Menschen immens wichtig, die Flüssigkeitszufuhr im Blick zu behalten und dabei darauf zu achten, wie viel Natrium, Kalium und Phosphat in den Getränken vorhanden ist. 

Die Beispiele zeigen, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht beim Essen aufhört. Auch das richtige Wasser mit der optimalen Mineralienzusammensetzung leistet für die eigene Gesundheit einen entscheidenden Beitrag.

13. Dezember 2019 Aktualisiert am: 19. Dezember 2019 Autor: Mona El Attar

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